Solardachpflicht: In welchen Bundesländern gelten welche Regelungen?
Sonnenenergie boomt: Ihr Anteil an der Stromversorgung in Deutschland betrug im Jahr 2023 mehr als 12 Prozent – ein neuer Rekord. In einigen Bundesländern ist der Einsatz von Solaranlagen bereits verpflichtend. Wir verraten Ihnen, wo und in welchen Fällen Sie eine PV-Anlage installieren müssen.
In einigen Bundesländern gibt es bereits Regelungen zum verpflichtenden Einsatz von Solaranlagen an oder auf Gebäuden. In den meisten Fällen betreffen sie Neubauten, in einigen Fällen gelten sie aber auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden.
So müssen Hauseigentümer*innen in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen nicht nur auf neu gebauten Wohnhäusern eine Solaranlage installieren, sondern auch, wenn das Dach grundlegend saniert wurde.
In Bayern gilt dagegen nur eine PV-Empfehlung und in Rheinland-Pfalz muss das Dach nach einer Sanierung lediglich für eine PV-Anlage geeignet sein. In Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es aktuell keine Verpflichtungen zum Solardach auf Wohngebäuden.
Einige Regelungen treten auch erst im nächsten Jahr in Kraft. Hier finden Sie alle im Überblick:
Solardachpflicht im Überblick
Bundesland | Wohngebäude | Nichtwohngebäude/Parkplätze |
---|---|---|
Baden-Württemberg | Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen | Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze |
Bayern | Im Bestand bei Dachsanierungen (Soll-Vorschrift, ab 2025) | Für Nicht-Wohngebäude (ab 2025) |
Berlin | Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen | Für Nicht-Wohngebäude |
Brandenburg | Keine | Geplant |
Bremen | Im Bestand bei Dachsanierung, für Neubau ab 2025 | Für Nicht-Wohngebäude |
Hamburg | Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen | Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze |
Hessen | Keine | Für landeseigene Gebäude und Parkplätze |
Mecklenburg-Vorpommern | Geplant (ab Mitte 2025) | Geplant |
Niedersachsen | Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2025) | Für Nicht-Wohngebäude |
Nordrhein-Westfalen | Für Neubau (ab 2025), im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2026) | Für Nicht-Wohngebäude |
Rheinland-Pfalz | PV-Ready für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2025) | Für Nicht-Wohngebäude |
Saarland | Keine | Keine |
Sachsen | Keine | Keine |
Sachsen-Anhalt | Keine | Keine |
Schleswig-Holstein | Geplant (für Neubau) | Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze |
Thüringen | Keine | Keine |
Die Details sind jeweils in den Landesgesetzen festgeschrieben – etwa wie viel der Fläche genutzt werden muss oder ob es Ausnahmen und Härtefallregelungen gibt. In einigen Kommunen gelten zudem eigene Solarpflichten. Hauseigentümer*innen sollten daher neben den Landesgesetzen auch die Regelungen ihrer Kommune kennen. Informieren Sie sich am besten beim zuständigen Bauamt.
Solarenergie lohnt sich in den meisten Fällen
Ob Solardachpflicht oder nicht – eine Photovoltaikanlage lohnt sich in den allermeisten Fällen. Besonders bei Haushalten mit hohem Stromverbrauch, wenn zum Beispiel eine Wärmepumpe betrieben oder ein E-Auto zu Hause aufgetankt wird, rechnen sich die Kosten bereits nach 10 bis 15 Jahren.
Mit dem SolardachCheck können Sie prüfen, ab wann sich eine Anlage für Sie rentiert.
Förderungen für Solaranlagen prüfen
Die Einspeisung von PV-Strom wird durch das EEG gefördert. Die KfW stellt zudem Kredite für das Errichten von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zur Verfügung. Prüfen Sie zudem auch regionale Förderprogramme. In den Ländern gibt es häufig ergänzende Kredite und in einigen Kommunen sogar Zuschüsse für die eigene PV-Anlage.
Ob es auch Kredite oder Zuschüsse in Ihrer Kommune gibt, können Sie mit dem FördermittelCheck prüfen.