Neue Heizung kaufen & die Heizung modernisieren: Alle Infos, Schritt für Schritt

Energiekosten senken, CO2-Emissionen reduzieren oder das Gebäude sanieren – Gründe für eine neue Heizung gibt es viele. Hier erfahren Sie, wann sich eine Modernisierung lohnt, was Sie bei der Anschaffung beachten sollten und welche neue Heizung für Sie infrage kommt.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • ab einem Alter von 30 Jahren Austauschpflicht für viele Heizkessel – demnächst ab 20 Jahre!
  • Modernisierung von Einzelteilen wie Pumpen für mehr Energieeffizienz möglich
  • Wärmebedarf und Gebäudeeigenschaften entscheidend für Heizungswahl
  • Brennwertheizung kostet im Schnitt ab 6.000 bis 9.000 Euro (nur Wärmeerzeuger)
  • Förderprogramme von KfW, BAFA, Bundesländern und Kommunen

Wann muss eine Heizung erneuert werden?

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Austauschpflicht für viele Gas- und Ölkessel nach 30 Jahren – demnächst nach 20 Jahren
  • Heizung frühzeitig prüfen lassen, um Ausfall zu vermeiden
  • Generalinspektion nach 15 Jahren empfohlen
  • Abgasprüfung durch den Schornsteinfeger meist alle zwei Jahre
  • seit 2017: Einordnung in Effizienzklassen auch für Kessel ab 15 Jahren

Das Alter einer Heizung entscheidet bereits manchmal darüber, ob sie erneuert werden sollte. Nach etwa 15 Jahren erreichen viele Heizungen einen Punkt, an dem sie nicht mehr zuverlässig arbeiten und Reparaturen immer häufiger notwendig werden. Nach so einem langen Einsatz macht es also durchaus Sinn, eine Generalinspektion durchführen zu lassen. Holen Sie sich ein professionelles Urteil, wie lange sich der Betrieb noch lohnt oder ob es Zeit für eine Erneuerung ist.

Häufig wird Energie verschwendet, wenn Anlagen nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind und ineffizient arbeiten. Selbst bei regelmäßiger Wartung und Pflege kann es sein, dass die Heizung – aus heutiger Sicht – einen zu niedrigen Wirkungsgrad oder einen zu hohen Brennstoffverbrauch aufweist. Wenn es sich sogar noch um einen alten Konstanttemperaturkessel handelt, ist die Sache klar: Das Erneuern der Heizung, zum Beispiel eine Umstellung auf eine Wärmepumpe, ist dann unbedingt zu empfehlen.

Ein weiterer Fall für den Austausch: Alle ein bis drei Jahre führt der/die Schornsteinfeger*in eine Abgaswegeprüfung durch. Dabei stellt er fest, ob die Grenzwerte für den Kohlendioxidausstoß eingehalten werden. Wenn dies zum Beispiel aufgrund eine Defekts nicht der Fall ist, kann die Heizungsanlage gesperrt werden. Der/die Besitzer*in muss dann innerhalb einer festgelegten Frist die Heizung erneuern.

Heizung defekt?

Nach einer Betriebszeit von spätestens 30 Jahren, oft schon deutlich früher, entsprechen Heizkessel nicht mehr den notwendigen Anforderungen. Das sieht auch der Gesetzgeber so und hat deshalb eine Austauschpflicht für alle Gas- und Ölheizkessel ab diesem Alter festgelegt. Geplant ist nun auch eine Pflicht für den Austausch von Heizungen, die älter als 20 Jahre sind. Details dazu sind allerdings noch offen.

Bei einem Defekt muss natürlich nicht immer gleich die ganze Heizung ausgewechselt werden. Allerdings sollten Sie sich gründlich überlegen (und dafür idealerweise einen Experten zu Rate ziehen), ob sich eine aufwendige Reparatur für Ihre Heizanlage noch lohnt.

In der kalten Jahreszeit kann es zudem sehr ungemütlich werden, wenn die Heizung mit einem Defekt ausfällt. Dies kann eine Notreparatur erforderlich machen, die sich langfristig nicht rechnet. Es ist also in jedem Fall ratsam, die Heizung frühzeitig professionell überprüfen zu lassen.


Heizung erneuern: Welche Pflichten gibt es?

Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen Gas- und Ölheizkessel ab einem Alter von mehr als 30 Jahren nicht mehr betrieben werden. Das Erneuern der Heizung wird dann zur Pflicht und der Heizkessel muss umgerüstet werden. Allerdings sind bisher Niedertemperaturkessel sowie Brennwertkessel (und damit so gut wie alle vorhandenen Heizungen) von der Austauschpflicht ausgenommen; ebenso Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die das Gebäude bereits vor dem 1. Februar 2002 bewohnt haben.

Mit der geplanten Pflicht für den Austausch nach 20 Jahren dürften einige Ausnahmen entfallen. Details dazu stehen allerdings noch nicht fest.

Seit 2017 ist das sogenannte Heizungslabel, also die Einordnung der Heizkessel in die Effizienzklassen A++ bis E (für neue Anlagen bis G), vorgeschrieben – für Kessel ab einem Alter von 15 Jahren. Zuvor galt dies nur für neue Heizkessel. Das Anbringen des passenden Labels übernimmt der/die Schornsteinfeger*in. Die Kosten dafür übernimmt der Bund.

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Heizung modernisieren

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • hydraulischer Abgleich zum Optimieren des Heizungskreislaufs
  • Austausch oder Modernisierung einzelner Teile oft sinnvoll
  • seit 2016 staatliches Förderprogramm zur Heizungsoptimierung

Eine Heizung zu modernisieren muss nicht immer gleich den kompletten Austausch bedeuten. Auch wenn diese noch ihren Dienst tut und die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, kann das Erneuern einzelner Teile sinnvoll sein, um die Heizkosten zu senken. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie sich die Effizienz der Heizung einschätzen lässt und welche Teile für eine Modernisierung in Frage kommen. 

Bestandsaufnahme – lohnt es sich?

53 Prozent der Heizanlagen in Deutschland sind unzureichend effizient. Das geht aus Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor. Bei insgesamt 21 Millionen Heizungen sind das rund 11 Millionen, die wesentlich effizienter laufen könnten. Von den 47 Prozent der als effizient geltenden Heizungen (10 Mio.) setzt wiederum nur weniger als die Hälfte erneuerbare Energie ein (4,5 Mio.), zum Beispiel in Form von Solarthermie-Unterstützung für Warmwasser oder Heizung.

Ob sich der Kauf einer neuen Heizung oder das Modernisieren der vorhandenen Heizung oder das Einbinden erneuerbarer Energie lohnt, lässt sich pauschal nicht sagen. Mit einer Ausnahme: Wird noch immer ein Konstanttemperaturkessel genutzt, lohnt sich der Umstieg auf moderne Technik in so gut wie jedem Fall. Denn so lassen sich im Schnitt 30 Prozent Energie einsparen. Das macht sich schnell bezahlt. Bei anderen Konstellationen kommt es auf den Einzelfall an. Üblicherweise gibt es aber für jedes nicht gerade modernisierte Gebäude Maßnahmen, die sich lohnen.

Austausch von Einzelteilen

Der Heizungskessel (oder kurz: Heizkessel) ist das Kernelement einer Heizungsanlage. Bei dem Austausch eines älteren Konstanttemperaturkessels oder Niedertemperaturkessels gegen einen modernen Brennwertkessel mit Solarthermie oder eine Wärmepumpe besteht ein hohes Sparpotenzial. Allerdings ist dazu eine detaillierte Planung erforderlich. Was genau Sie beim Austausch eines Heizungskessels beachten müssen, erfahren Sie im Abschnitt „Neue Heizung kaufen, Schritt für Schritt“.

Wesentlich einfacher gestaltet sich meist der Austausch einer älteren Heizungspumpe (auch Umwälzpumpe genannt) gegen eine Hocheffizienzpumpe. In vielen Fällen können das Heizsystem mit einer neuen Heizungspumpe deutlich effizienter gestaltet und der Stromverbrauch sowie die CO2-Emissionen reduziert werden.

Ein Austausch der Heizkörper kann sich lohnen, wenn sich in dem Gebäude noch sehr alte Rippenheizkörper aus Gusseisen befinden. Solche sind im Vergleich zu moderneren Flachheizkörpern etwas träger und können zu einem geringen Mehrverbrauch führen. Ein Tausch der Heizkörper sollte auch in Erwägung gezogen werden, wenn der Wechsel zu einer Heizung mit Solarthermie und Wärmepumpe geplant ist, da letztere mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten. Dafür sind größere Heizkörper oder Wand- beziehungsweise Fußbodenheizungen wesentlich besser geeignet.

Oft reicht aber bereits eine wesentlich weniger aufwendige Maßnahme, um die Heizkörper zu optimieren: Ein Austausch alter und mangelhafter Heizkörperventile beziehungsweise Thermostatventile kann dazu beitragen, die Energieeffizienz zu erhöhen. Schätzungsweise die Hälfte aller Heizkörperventile ist älter als zwanzig Jahre. Das Sparpotenzial wird auf durchschnittlich zehn Prozent der gesamten Heizkosten geschätzt – eine geringinvestive Maßnahme, die sich innerhalb von fünf bis zehn Jahren rechnen kann. Auch weil es seit 2016 ein staatliches Förderprogramm zur Heizungsoptimierung gibt. Denn das unterstützt Investitionen wie diese mit einem Zuschuss in Höhe von 20 Prozent der Nettokosten.

Sofern nicht gerade eine Kernsanierung des Gebäudes geplant ist, steht ein Austausch der Heizungsrohre normalerweise nicht auf dem Plan für mehr Energieeffizienz. Für neue Heizungsrohre müssten unter Umständen Wände aufgerissen werden – ein Aufwand, der sich in der Regel ökonomisch kaum lohnt. Eine (neue) Isolierung der Heizungsrohre im unbeheizten Bereich ist dagegen einfach durchzuführen und kann sich wegen des hohen Energiesparpotenzials und der vergleichsweise niedrigen Kosten schnell amortisieren.

Schritt für Schritt zur Solarthermie

Unser Leitfaden zeigt Ihnen, worauf Sie bei Planung und Installation von Solarthermie achten sollten.

Zum Online-Leitfaden

Beispiele für die Heizungsmodernisierung

Die Wege zur Modernisierung einer Heizung können so unterschiedlich sein wie die individuellen Anforderungen oder die Bedingungen eines Gebäudes. In unserem Praxistest Brennwert haben wir sechs Hausbesitzer auf ihrem Weg zum neuen Heizkessel begleitet und nach ihren persönlichen Erfahrungen gefragt. Auf dieser Basis – und mit dem Fachwissen von Heizungsexperten – haben wir den Online-Leitfaden „Ihr Weg zum neuen Heizkessel“ entwickelt, den Sie für Ihre eigene Heizungsmodernisierung nutzen können.

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Neue Heizung kaufen: Schritt für Schritt

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Beratung durch Fachhandwerker oder Energieberater als Entscheidungsgrundlage
  • bauliche Gegebenheiten und Wärmebedarf bei der Planung beachten
  • Infos zu staatlichen, regionalen und anderen Förderprogrammen einholen
  • mindestens ein bis zwei Tage für Einbau/Austausch der Heizung einplanen
  • hydraulischen Abgleich vornehmen und Steuerung der Heizung erklären lassen

Welche Heizung kommt in Frage? Wie muss die Anlage dimensioniert sein? Wie viel Zeit sollte ich für die Installation einplanen? Der Kauf einer neuen Heizung wirft einige Fragen auf und erfordert eine gründliche Planung. Hier erfahren Sie, welche Schritte notwendig sind und was Sie beachten müssen, wenn Sie eine neue Heizung kaufen.

1. Welche Heizung?

Eine intensive Recherche sollte der erste Schritt beim Kauf einer neuen Heizung sein. Einen Überblick bieten Internet­seiten und Online-Ratgeber wie der Moderni­sierungs­Check. Auch der Besuch einer Handwerks­messe kann sich lohnen, um heraus­zufinden welche Heizung in Frage kommt. Suchen Sie ruhig auch das persön­liche Gespräch mit Freund*innen und Bekannten, die sich eine neue Heizung zugelegt haben. Zusätzlich sollten Sie sich von einem/r Heizungs­expert*in oder einer ­hand­werkerlichen Fachkraft beraten lassen, idealer­weise von einem/r unab­hängigen Energie­berater*in. Grund­sätzlich sind alle in Deutsch­land gängigen Marken in Sachen Effizienz vergleich­bar – es kommt also nicht auf die Marke an.

2. Heizung planen

Als nächstes geht es darum, sich für eine geeignete Heiztechnik zu entscheiden und die Heizung zu planen. Zentrale Fragen sind etwa die nach der Heizlast des Hauses und den Gebäudeeigenschaften, die notwendige Heizungsleistung und Ihre persönlichen Bedürfnisse wie den Warmwasserbedarf für Duschen und Baden. Prüfen Sie außerdem, welche Vorbereitungen Sie treffen müssen: Müssen neue Heizungsrohre montiert oder die bestehenden isoliert werden? Muss ein neuer Gasanschluss gelegt werden? Erst mit diesem Wissen ist es möglich, gemeinsam mit Expert*innen eine neue Heizung zu planen. Außerdem sollten Sie gemeinsam prüfen, ob die Optionen Photovoltaik oder Solarthermie für Sie infrage kommt. Worauf Sie bei letzterem achten sollten, zeigt der Praxistest Solarthermie.

3. Heizung kaufen

Wenn es um den Kauf und die Finanzierung einer neuen Heizung geht, sollten Sie sich nicht nur über staatliche Förderprogramme und günstige Kredite, sondern auch über Rabattaktionen informieren. Handwerkliche Fachkräfte und Energieberater*innen können beim Klären von Fragen für Ihren speziellen Fall behilflich sein. Oftmals gibt es auch regionale Förderprogramme, nach denen Sie sich bei lokalen Energieversorgern, städtischen Einrichtungen oder der Verbraucherzentrale Energieberatung erkundigen können. Einfacher sorgen Sie für einen ersten Überblick, indem Sie den FördermittelCheck nutzen. Holen Sie außerdem mehrere Angebote bei verschiedenen Handwerksbetrieben ein, um vergleichen zu können, bevor Sie eine neue Heizung kaufen.

4. Heizung einbauen

Für den Einbau Ihrer neuen Heizung sollten Sie mindestens ein bis zwei Tage einplanen. Im Anschluss nimmt der/die Handwerker*in im Idealfall einen hydraulischen Abgleich vor und stellt daraufhin auch den Heizungskessel optimal ein, damit die Heizung so energiesparend wie möglich betrieben werden kann. Lassen Sie sich die Steuerung der Heizung genau erklären und legen Sie gemeinsam mit der handwerklichen Fachkraft Nachtabsenkung und Warmwassertemperatur erstmalig fest. Wie es im Detail abläuft, wenn eine neue Heizung eingebaut wird und worauf Sie noch achten sollten, zeigen die Erfahrungen auf dem Praxistest Brennwert.

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Welche Heizung ist die richtige?

Welche Heizung für Sie die richtige ist, hängt von Ihrer speziellen Situation ab. Die „beste“ aller Heizungen gibt es ebenso wenig, wie es die eine Standardsituation gibt. Entscheidend sind vor allem Ihr Wärmebedarf und die Eigenschaften des Gebäudes. Zudem müssen Sie klären, welcher Energieträger oder Brennstoff verwendet werden soll und für Sie am besten geeignet ist.

Welcher Brennstoff beziehungsweise Energieträger?

Der in Deutschland am häufigsten genutzte Brennstoff ist Erdgas. Im Vergleich mit anderen Heizungsarten war eine Gasheizung bisher verhältnismäßig günstig. Moderne Gasbrennwertkessel arbeiten sehr effizient und mit hohen Wirkungsgraden. Wenn es um die Sanierung einer alten Öl- oder Gasheizung geht, kann eine moderne Gasheizung eine gute Wahl sein, die sich mit relativ niedrigen Investitionskosten und bescheidenen Umbaumaßnahmen realisieren lässt.

Der zweitwichtigste Brennstoff ist bislang Heizöl – ebenfalls mit stark steigenden Preisen, mehr Platzbedarf und mehr CO2-Emissionen. Im Neubau kommt dagegen bereits die Wärmepumpe, also Strom, am häufigsten als Energieträger zum Einsatz. Auch für viele Altbauten ist sie eine geeignete Option.

Heizenergieträger und Heizsysteme der 42,6 Millionen Haushalte in Deutschland: Erdgas 49,5 Prozent; Heizöl 25 Prozent; Fernwärme 14,1 Prozent; Strom 2,6 Prozent; Wärmepumpe 2,6 Prozent; Sonstige 6,2 Prozent.

Welche Heizart?

Fällt die Entscheidung bei der Heizart auf eine neue Gasheizung, sollte die Kombination mit Solarthermie unbedingt in Betracht gezogen werde, um langfristig Energiekosten zu sparen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Wenn Sie gänzlich unabhängig von fossilen Energieträgern wie Gas und Öl werden möchten, ist eine Pelletheizung oder besonders eine Wärmepumpe, idealerweise ergänzt um eine Photovoltaikanlage, womöglich die richtige Wahl. Beide Heizarten eignen sich für eine langfristige Planung, da die Investitionskosten hier vergleichsweise hoch, die laufenden Kosten dann aber geringer sind.

Auch die baulichen Gegebenheiten und Anforderungen an das Grundstück und das Gebäude spielen bei der Heizungswahl eine Rolle. Denn diese sind je nach Heizart unterschiedlich.

  • Während eine Gasheizung eine entsprechende Leitung benötigt, ...
  • ... muss für eine Solaranlage ein geeignetes Dach für die Solarkollektoren zur Verfügung stehen.
  • Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellen-Heizungen eignen sich vor allem für größere Häuser mit einem hohen Wärme- und Strombedarf, da sie am effizientesten bei voller Auslastung arbeiten.
  • Für Pelletheizungen und andere Holzheizungen (sowie bei nicht mehr empfehlenswerten Ölheizungen) muss meist ein entsprechend großer Lagerraum für den Brennstoff vorhanden sein.
  • Für Wärmepumpen sind eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle und eine niedrige Temperatur des Heizwassers hilfreich, zum Beispiel durch Fußbodenheizung. Für eine Erd-Wärmepumpe muss das Grundstück eine ausreichende Größe (Luft-/Flächenkollektoren) oder einen geeigneten Untergrund (Bohrung) haben.

Unterschiede bei Altbau und Neubau sowie Einfamilienhaus und Mehrfamilienhaus

Die Möglichkeiten bei der Sanierung von Altbauten sind oft eingeschränkter als bei Neubauten. Üblicherweise sind Neubauten wesentlich besser gedämmt – und das gesamte Haus kann wie zum Beispiel bei einem Sonnenhaus rund um die Heizung geplant und gebaut werden. Bei Altbauten ist dagegen zu prüfen, welche Teile der vorhandenen Heizung weiter verwendet werden können und wofür das Gebäude überhaupt geeignet ist.

Das gilt insbesondere für Mehrfamilienhäuser. Kommen darin beispielsweise Gasetagenheizungen zum Einsatz, ist der Umstieg auf eine Zentralheizung entsprechend aufwendiger – ebenso, wenn das Warmwasser bisher dezentral erhitzt wird, zum Beispiel mit Durchlauferhitzern.

Entwicklung der Heizsysteme bei neuen Wohngebäuden (Anteil): Gasheizung von 58 Prozent in 2008 zu 39 Prozent in 2018; Wärmepumpe von 20 Prozent in 2008 zu 29 Prozent in 2018; Fernwärme von 12 Prozent in 2008 zu 25 Prozent in 2018; Holz bei 4 Prozent; Heizöl von 2 Prozent in 2008 zu 0,5 Prozent in 2018.

Gesetzliche Grundlagen und Pflichten

Wer auf der Suche nach der richtigen Heizung ist, muss sich auch an einige gesetzliche Grundlagen und Pflichten halten. Auch hier kommt es auf den Einzelfall an, wenn es darum geht, alle Vorgaben zu berücksichtigen. Welche das sind, weiß beispielsweise ein/e Energieberater*in oder Handwerker*in, der die Planung einer konkreten Heizung übernimmt. Drei Punkte sind jedoch für eine Vielzahl von Fällen von Interesse.

  1. Wer Fördermittel nutzt, sollte die jeweiligen Bedingungen genau prüfen (lassen). So gibt es Förderprogramme, die einen hydraulischen Abgleich oder eine spezielle Energieberatung („Energieeffizienz-Experte“) vorschreiben. Ein hydraulischer Abgleich ist nicht immer Pflicht, aber in jedem Fall sinnvoll, wenn an der Heizanlage oder der Gebäudehülle (Dämmung/Fenster) Änderungen vorgenommen werden. Denn damit wird das Heizsystem optimal auf die neuen Bedingungen eingestellt und kann so effizienter arbeiten. Diese Heizungsoptimierung wird zudem mit 20 Prozent der Nettokosten bezuschusst. Auch eine Energieberatung ist nicht immer verpflichtend, aber sehr empfehlenswert. Denn es wird im Gegensatz zu handwerklichen Rat in der Regel unabhängig von einzelnen Herstellern beraten (oder deren Margen).
  2. Wer einen Altbau besitzt oder kauft, sollte prüfen, ob der Heizkessel getauscht werden muss. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen Gas- und Ölheizkessel ab einem Alter von mehr als 30 Jahren nicht mehr betrieben werden – mit einigen Ausnahmen. Diese Ausnahmen dürften mit der geplanten Austauschpflicht ab 20 Jahren deutlich weniger werden.
  3. Bei einem Neubau besteht nach GEG die Pflicht, mit erneuerbaren Energien für einen bestimmten Anteil der Wärme zu sorgen. Wer nicht komplett auf erneuerbare Energien wie Wärmepumpe oder Holzpellets setzt, muss die neue Heizung mit einer anderen Wärmequellen kombinieren. Je nach erneuerbarer Energie fällt der gesetzlich vorgeschriebene Anteil zur Wärmeerzeugung anders aus.

 Übersicht des gesetzlich vorgeschriebenen Anteils zur Wärmeerzeugung:

Energie­quelleSolar­thermieBio-Erd­gasGeo­thermie / Umwelt­wärme
(Wärme­pumpe)
gesetz­licher Anteil an der Wärme­er­zeugung 15 %30 %50 %
beson­dere Vor­aus­set­zungenge­eig­nete Dach­fläche zum Auf­stellen der Solar­thermie­anlagekeine be­son­deren tech­nischen Vor­aus­setz­ungen, ggf. Wechsel des Gas­an­bietersrelativ hohe Investitions­kosten; Alter­native zu Solar­thermie beim Fehlen einer ge­eig­neten Dach­fläche

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Kosten & Amortisation einer neuen Heizung

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • mögliche Kosten von 3.000 bis 35.000 Euro, üblicherweise mindestens 6.000 bis 9.000 Euro
  • Amortisation meist erst nach 15 bis 20 Jahren
  • Kosten des Einbaus teilweise steuerlich absetzbar

Was kostet eine Heizung?

Wie hoch sind der Anschaffungspreis und die laufenden Kosten? Für die meisten Hausbesitzer sind dies zweifellos die zentralen Fragen, wenn es um den Kauf einer neuen Heizung geht. Aus den Gesamtkosten ergibt sich schließlich die Amortisation. Auch die zukünftige Verfügbarkeit des Energieträger und die damit verbundene Preisentwicklung sind Aspekte, die in die Entscheidung miteinbezogen werden sollten, ebenso wie die Möglichkeit einer Förderung.

Amortisation der neuen Heizung – oder: Wie schnell rechnet sie sich?

Wie lange es dauert, bis die neue Heizung sich amortisiert hat (oder mit andere Worten: bis die Investition sich wirtschaftlich lohnt), ist ebenfalls wichtig für die Entscheidung für eine neue Heizung. Dazu muss die Ersparnis an Betriebskosten dem Anschaffungspreis (abzüglich der Förderung) gegenübergestellt werden. Die Heizung hat sich armortisiert, wenn die Einsparungen die Anschaffungskosten übersteigen.

Grundsätzlich ist es bei einer neuen Heizung so, dass die Amortisation in der Regel erst nach mehr als zehn Jahren erreicht ist; häufig sind es eher 15 bis 20 Jahre. Der genaue Zeitraum ist wesentlich davon abhängig, wie sich die Energiepreise entwickeln. Das macht verlässliche Prognosen zur Amortisation so schwer. Wird die Heizung dagegen nur modernisiert, ist die Amortisationsdauer oft deutlich geringer. Beispiele dafür sind der Pumpentausch und der hydraulische Abgleich.

Heizungsanlage: Preise unterscheiden sich deutlich

Je nach Heizungsart können sowohl die Investitionskosten als auch laufende Kosten stark variieren. So kostet zum Beispiel eine durchschnittliche Gasbrennwertheizung (nur Wärmeerzeuger, keine Heizkörper, Verrohrung) zwischen 6.000 und 9.000 Euro inklusive Einbau. Dazu kommen allerdings aktuell stark steigende laufende Kosten durch den höheren Gaspreis.

Eine hochmoderne Brennstoffzellen-Heizung dagegen kostet zwischen 30.000 und 35.000 Euro inklusive Zubehör und Einbau. Sie verbraucht jedoch im Idealfall insgesamt deutlich weniger Brennstoff für Heizen (und Strom), was geringere laufende Kosten bedeutet – und sorgt für noch weiter sinkende CO2-Emissionen. Dafür sind die jährlichen Wartungskosten meist höher.

Die Wärmepumpe liegt mit Investitionskosten ab 12.000 Euro zwischen den beiden Beispielen – und hat den Vorteil nicht nur platzsparend, sondern mit Ökostrom auch besonders klimafreundlich zu sein. Außerdem sind die laufenden Kosten stabiler und inzwischen oft auch wesentlich niedriger. Deswegen ist die Wärmepumpe bei Neubauten die beliebteste Lösung. Auch in Altbauten kommt sie immer häufiger zum Einsatz.

Heizungseinbau: Kosten variieren abhängig von Technik

Was der Heizungseinbau kostet, ist ebenfalls von der Art der Heizung abhängig. Die Kosten für den reinen Einbau einer Erdgas- oder Brennstoffzellen-Heizung sind zum Beispiel meist recht ähnlich. Fallen jedoch zusätzliche Arbeiten außerhalb des Heizungskellers an, ist der Einbau teurer; zum Beispiel bei einer Kombination mit Solarthermie oder durch Verlegen von Kollektoren oder das Bohren für eine Wärmepumpe.

Höhere Heizungseinbau-Kosten sprechen jedoch nicht grundsätzlich gegen eine bestimmte Heizung. Es sei denn, die Investitionssumme ist begrenzt. Höhere Einbau-Kosten können sich durch niedrigere laufende Kosten langfristig bezahlt machen.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten eines Heizungseinbaus für verschiedene Heizungsarten. Dabei sind nur die Kosten für den Wärmeerzeuger und dessen Installation berücksichtigt, keine optionalen wie zum Beispiel für neue Heizkörper oder Heizungsrohre eines kompletten Hauses.

Tabelle: Durchschnittliche Kosten eines Heizungseinbaus

Fernwärme**3.000 bis 8.000 Euro
Gasetagenheizung (Wohnung)3.500 bis 5.000 Euro
Gasheizung (Brennwert)*6.000 bis 9.000 Euro
Ölheizung (Brennwert)*6.000 bis 9.000 Euro
Wärmepumpe12.000 bis 33.000 Euro
Pelletheizung17.000 bis 25.000 Euro
Brennstoffzellen-Heizung30.000 bis 35.000 Euro
* plus Solarthermie für Warmwasserca. 5.000 Euro
* plus Solarthermie für Warmwasser und Heizungca. 10.000 Euro

** ungefähre Kosten für eine Übergabestation; oft auch mit entsprechend höherem Grundpreis abzahlbar

Neue Heizung: Kosten steuerlich absetzen?

Wer eine neue Heizung einbauen lässt, kann die Kosten teilweise von der Steuer absetzen. Bis zu 6.000 Euro sind als haushaltsnahe Dienstleistungen anzugeben. Wie bei anderen Handwerkerleistungen werden dann 20 Prozent des Arbeitslohns, der Fahrt- und Maschinenkosten und die anteilige Umsatzsteuer erstattet, also bis zu 1.200 Euro. Ausgaben für Material zählen jedoch nicht dazu.

Eine staatliche Förderung bringt allerdings oft mehr ein als das steuerliche Absetzen der Kosten. Gehen die Kosten über die maximale Förderhöhe hinaus, können diese ebenfalls von der Steuer abgesetzt werden. Wichtig ist, dass die Materialkosten in der Rechnung einzeln aufgeführt werden. Sonst akzeptiert das Finanzamt die Steuererleichterung nicht. Bezahlen sollten Sie per Überweisung, um die Ausgaben mit einem Kontoauszug nachweisen zu können. Details zum Absetzen der Kosten einer neuen Heizung erfahren Sie bei Ihrem Finanzamt oder Ihrem/r Steuerberater*in.

Heizung finanzieren

Eine neue Heizung zu finanzieren, kann schwer fallen – vor allem wenn der Einbau kurzfristig nötig wird oder keine Rücklagen vorhanden sind. Allerdings gibt es zahlreiche Möglichkeiten für die Finanzierung: So kann bei Fernwärme die Übergabestation oft auch über einen höheren monatlichen Grundpreis finanziert werden. Immer häufiger angeboten wird Contracting, bei dem statt einer hohen Einmalzahlung monatliche Gebühren für die Installation einer neuen Heizung fällig werden. Und es sind vergünstigte Kredite und Zuschüsse erhältlich, vor allem über staatliche Förderprogramme.

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Förderung für die Heizung 2022

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • staatliches Förderprogramm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) von KfW und BAFA
  • Förderung durch günstigen Kredit oder als Zuschuss
  • auch regionale Förderungen und Hersteller-Rabatte berücksichtigen
  • an Energieberatung denken: teilweise vorgeschrieben und hilfreich bei Antragstellung

Mit der Modernisierung einer Heizungsanlage kann der CO2-Ausstoß massiv gesenkt werden. Deshalb hält der Staat verschiedene Fördermaßnahmen bereit, mit denen Sie Ihre Investitionskosten minimieren und günstiger finanzieren können.

Zentrales Förderprogramm ist die „Bundesförderung für effiziente Gebäude” (BEG). Wer seine Heizung durch eine neue Heizung auf Basis erneuerbarer Energien ersetzt, kann dafür diese Förderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder bei der Förderbank KfW beantragen. Bei der KfW werden Einzelmaßnahmen über einen Förderkredit finanziert. Für Maßnahmen zum Effizienzhaus gibt es entweder ebenfalls einen Förderkredit oder einen Zuschuss. Das BAFA vergibt für Einzelmaßnahmen wie Heizungstausch und Heizungsoptimierung einen Zuschuss.

Für die KfW-Förderung ist eine Energieberatung nötig. Bei der BAFA-Förderung für Heizungen ist sie nicht vorgeschrieben, aber sehr zu empfehlen. Denn der/die Energieberater*in hilft auch bei der Antragsstellung. Eine solche Energieberatung wird übrigens ebenfalls gefördert: zu 80 Prozent.

Heizungen im Neubau werden im Moment nicht gefördert. An einem neuen Förderprogramm für den Neubau wird aber gearbeitet.

Förderung durch die KfW: Heizungssanierung

Falls Sie die Anschaffung einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien planen, können Sie eine Förderung bei der KfW über das „Bundesförderung für effiziente Gebäude” (BEG) beantragen. Dazu zählen zum Beispiel Wärmepumpen, Biomasseheizungen, Solarthermieanlagen und der Austausch eines alten Konstanttemperaturkessels oder eines Niedertemperaturkessel durch einen modernen Gas-Brennwertkessel.

Allerdings werden nur noch neue Gasheizungen gefördert, die zumindest teilweise erneuerbare Energien nutzen, zum Beispiel Solarthermie (Hybridheizung). Nicht mehr gefördert werden Wärmeerzeuger auf Basis des Energieträgers Öl. Prüfen Sie am besten, ob Sie auf Gas komplett verzichten können: Je weniger fossile Energieträger, desto besser fürs Klima und immer häufiger auch besser für den Geldbeutel.

Die Anschaffung eines Nah- oder Fernwärmeanschlusses mit erneuerbaren Energien fällt ebenfalls in den Förderbereich der KfW. Die Höhe der Fördersumme richtet sich danach, welche Art der Heizung Sie planen. Eine Förderung durch die KfW gibt es entweder als günstigen Kredit oder als Zuschuss.

Förderung Heizungsaustausch durch das BAFA

Egal, ob es um die Installation einer Wärmepumpe, Biomasseheizung, Solaranlage oder den Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz mit erneuerbaren Energien geht: Zur Anschaffung von Heizungen mit erneuerbaren Energien können Sie einen Investitionskostenzuschuss im Rahmen des Förderprogramms beim BAFA beantragen. Wie bei der KfW-Förderung werden keine Ölheizungen mehr und Gasheizungen nur noch als Hybridheizung (Kombination mit erneuerbaren Energien) bezuschusst.

Auch bei einer Förderung durch das BAFA muss der Antrag für die Förderung unbedingt vor dem Beginn der Bauarbeiten erfolgen. Es werden nur Bestandsgebäude gefördert. Das heißt: Der Bauantrag des Gebäudes muss bei Antragsstellung mindestens fünf Jahre zurückliegen. Außerdem vergibt das BAFA Zuschüsse für das Optimieren von Heizungen, zum Beispiel durch den Einbau einer Hocheffizienzpumpe oder einen hydraulischen Abgleich oder für andere Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau von Lüftungsanlagen oder Dämmung.

Förderung für Austausch einer Heizung: auch regionale Programme nutzen!

Neben den Förderprogrammen von KfW und BAFA gibt es auch regionale, zum Beispiel von Bundesländern und Kommunen. Nicht alle Förderungen für den Austausch einer Heizung lassen sich kombinieren. Es gilt daher, die günstigste Kombination zu ermitteln. Für einen ersten Überblick sorgen Online-Ratgeber wie der FördermittelCheck. Außerdem können Rabattaktionen von Herstellern oder Dienstleistern genutzt werden.

Zuschuss für neue Heizung nutzen – oder Kosten von Steuer absetzen?

Prüfen sollten Sie auch, ob das Absetzen von der Steuer womöglich lohnens­werter ist als ein Zuschuss für die neue Heizung. Oder ob Sie beides nutzen können: Förder­mittel und Steuer­abzug. Das ist zum Beispiel möglich, wenn Ihre Kosten für die neue Heizung die maximale Förder­höhe über­steigen.

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Autor: Jens Hakenes

Ansprechpartner für Stromkosten und Heizkosten

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